Heu wenden, auf- und abladen. Mittagessen kochen. Am Nachmittag noch Feldarbeit, Kinder und Vieh versorgen. Wenn alle schliefen, das Essen für den nächsten Tag vorbereiten, Hosen und anderes flicken.
Manchmal Milch, Eier, Kartoffeln und selbst gemachte Butter in die Stadt liefern.
Gemeinde-Arbeit:
Es gab Gemeindearbeiten, zu denen auch die Frauen herangezogen wurden. Das war zum Beispiel die Arbeit auf den Gemeindewiesen, meistens Heu wenden, das für die hiesige Bullenstation bestimmt war.
Im Winter mussten die Hauptstraßen vom Schnee befreit werden. Während des Krieges und etwas danach wurde das auch von Frauen besorgt. Die Straßen nach Hunoldstal, ins Weiltal, nach Altweilnau und die Weilstraße nach Usingen bis Dorfende! Bei nassem Schnee eine Mordsarbeit!
Die Düngemittel mussten in Höchst bestellt und dort abgeholt werden. Das geschah mit Pferd und Wagen und nachbarlicher Hilfe.
Während des Krieges kamen viele Polinnen nach Merzhausen, mit denen die Frauen gut auskamen. Sie hatten meist vollen Familienanschluss, was eigentlich verboten war.
Im Winter wurde viel gesponnen, gestrickt und genäht. Gegen Ende des Krieges haben die Frauen durch die Nähe des Flugplatzes Fallschirmseide verarbeitet: Kleider, Pullover, Strümpfe, Kinderkleidung und vieles mehr.
Großmutter Roos sagte lachend: Ich habe acht Kinder geboren. Die acht Wochenbetten waren die einzigen Tage in meinem Leben, in denen ich mal Ruhe und Pflege hatte. Denn die Nachbarn kümmerten sich um alles und kochten mir ,,Biersuppe".